Ski Aggu steht vor einem Westberliner Späti und trinkt Pils aus der Flasche. Bauchfreies Hertha Trikot und Vintage Jeans aus den Neunzigern. Um ihn herum seine Atzinnen und Atzen. Es ist Sommer, die Sonne brennt in Berlin-Wilmersdorf. Aggu war grade noch auf der Matte beim Jiu Juitsu. Jetzt vortrinken, nachher mit der Bahn in den Club. Über den Zaun klettern muss Aggu inzwischen nicht mehr, aber für den Fun, warum nicht.
Das ist der Vibe vom „denk mal drüber nach tape“. Nostalgie und Hedonismus, vermissen und genießen. „Rap in Deutschland war viel zu lange ernst“, sagt Aggu. „Ich will über mich selbst lachen können.“ Die Welt dreht sich weiter, das versucht Aggu einzufangen. „Für mich haben sich die Statussymbole verändert. Es ist auf jeden Fall nicht mehr cool, auf misogynen Player zu machen und mit einem teuren Auto zu flexen“, sagt Aggu. „Lieber gibt man damit an, ein hedonistischer Atze zu sein, der seine Mitmenschen respektiert. Wir werden als Gesellschaft immer wacher. Das ist gut. So krass primitive Oberflächlichkeit ist uncool geworden.“
Das „denk mal drüber nach…“-Tape ist für Aggu kein Meilenstein, es ist eine Momentaufnahme. Kleine Skizzen aus dem Leben als junger Mann in Berlin, gecatcht zwischen Herzschmerz und Party. Viel Flex, viel Vibe, aber immer mit einem Augenzwinkern. „Irgendwie mach ich auf krassen Makker, aber irgendwo bin ich auch n kleiner Kek“, sagt Aggu. „Aber so wie ich mich gerade fühle, habe ich mich schon vorher gefühlt. Auch vor meinem Erfolg.“ South Park und K.I.Z haben seinen Humor geformt. „Ich mag Sachen, die anecken.“
Mit „Friesenjung“, dem Gabber-Brecher mit Joost Klein und Otto Waalkes, schaffte es Ski Aggu 2023 auf die 1 der deutschen Single-Charts. Außer „Friesenjung“ sind noch andere tanzbare Bretter auf „denk Mal drüber nach…“-Tape. „MAXIMUM RIZZ“ mit Trance-Legende DJ Heartstring oder „gensehaut“. In nachdenklichen Liedern wie „Mandala“ oder „angefickst“ rappt Aggu über Lust, Sehnsucht und Unsicherheit.

Ski Aggu
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